ABGABENORDNUNG


Achter Teil. Straf- und Bußgeldvorschriften; Straf- und Bußgeldverfahren
Zweiter Abschnitt: Bußgeldvorschriften

§ 379
Steuergefährdung

 (1) 1Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig

  1. Belege ausstellt, die in tatsächlicher Hinsicht unrichtig sind, oder
  2. nach Gesetz buchungs- und aufzeichnungspflichtige Geschäftsvorfälle oder Betriebsvorgänge nicht oder in tatsächlicher Hinsicht unrichtig verbucht oder verbuchen läßt

und dadurch ermöglicht, Steuern zu verkürzen oder nicht gerechtfertigte Steuervorteile zu erlangen. 2Satz 1 Nr. 1 gilt auch dann, wenn Einfuhr- oder Ausfuhrabgaben verkürzt werden können, die von einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften verwaltet werden oder die einem Staat zustehen, der für Waren aus den Europäischen Gemeinschaften auf Grund eines Assoziations- oder Präferenzabkommens eine Vorzugsbehandlung gewährt; § 370 Abs. 7 gilt entsprechend. 3Das gleiche gilt, wenn sich die Tat auf Umsatzsteuern bezieht, die von einem anderen Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften verwaltet werden.

 (2) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig

  1. der Mitteilungspflicht nach § 138 Abs. 2 nicht, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig nachkommt,
  2. die Pflicht zur Kontenwahrheit nach § 154 Abs. 1 verletzt.

 (3) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig einer Auflage nach § 120 Abs. 2 Nr. 4 zuwiderhandelt, die einem Verwaltungsakt für Zwecke der besonderen Steueraufsicht (§§ 209 bis 217) beigefügt worden ist.

 (4) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu fünftausend Euro (bis 31. 12. 2001: zehntausend Deutsche Mark) geahndet werden, wenn die Handlung nicht nach § 378 geahndet werden kann.

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